Festivalcamping: Mit dem Wohnmobil an die Bühne
29 November, 2024
Reisen mit dem Wohnmobil haben ausschließlich Campingplätze und andere ruhige Stellplätze zum Ziel? Absolut nicht. Durch die Möglichkeit, tagelang autark zu bleiben, sind WoMos ebenso die perfekte Möglichkeit, um damit zu Musikfestivals aller Art zu reisen und dort wesentlich komfortabler zu leben als die meisten anderen Feiernden in ihren Zelten. Allerdings gibt es beim Festivalcamping einiges zu beachten. Worauf es dabei ankommt, zeigen wir dir in diesem Blog.

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In diesem Blog
- Die Vorbereitung
- Rund um dein Wohnmobil
- Festivalcamping für dich und dein Fahrzeug
- Abbau und Nachbereitung
- Das etwas andere Festivalcamping: Mit dem Taxi zur Bühne?
Die Vorbereitung des Festivalcampings
Vorbereitung ist beim Camping das A und O und macht den Unterschied zwischen einem gelungenen Urlaub und einem, bei dem du dich über diverse Missstände ärgern musstest. Egal, ob dich dein Navi ins legendäre Wacken führt, an den Nürburgring oder zu einem anderen der großen oder kleinen Festivals – das mit der Vorbereitung gilt 1:1 auch hierbei.

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1. Schau beim Ticketkauf hin
Wohnmobile und Campervans gehören schon zur Musikfestivalgeschichte, seitdem 1969 eine regelrechte Flut von VW-Bussen und anderen Campern aufs Gelände des legendären „Woodstock“-Festivals strömte. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Dennoch solltest du beim Buchen der Tickets sehr genau hinschauen: Häufig gibt es bei Preisen und Stellplätzen eine scharfe Trennung zwischen Camping im Zelt und im Wohnmobil. Ersteres ist fast immer der Fall, Letzteres unterscheidet sich zwischen den Festivals.

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Das heißt, du musst dich darauf einstellen, für einen Wohnmobil-Stellplatz mehr zu zahlen, und mitunter nicht inmitten (oder überhaupt in der Nähe) der Zelte zu stehen. Bedenke diesen Standort-Faktor, wenn du mit Freunden das Festivals besuchen möchtest, die weder WoMo noch Campervan besitzen.
Notiere dir bei dieser Gelegenheit zudem die Adresse der Wohnmobil-Zufahrt, falls diese von anderen Zufahrten zu den Campingbereichen abweicht.
2. Wähle das richtige Wohnmobil – falls nötig
Du besitzt schon ein rollendes Zuhause? Dann kannst du diesen Punkt überspringen. Falls du dir jedoch eines speziell fürs Festivalcamping mieten möchtest, dann solltest du tendenziell eher auf ein kleineres Fahrzeug setzen.
Die Gründe dafür:
• Auf Festivalstellplätzen geht es meist ebenso gedrängt zu wie auf den finalen Metern der Anfahrt. Je kompakter dein Camper, desto wendiger und insgesamt praktischer ist er unter diesen Bedingungen.
• Auf kaum einem Festival stehen die Camper auf tadellos befestigten, brettebenen Flächen. Mit einem kleineren, leichteren Wohnmobil solltest du diesbezüglich weniger Schwierigkeiten bekommen.
Falls du sowieso mietest, kannst du nach Recherche der örtlichen Stellplätze vielleicht sogar auf ein Allradfahrzeug setzen. Die Erfahrung zeigt, dass bei Festivals die Autos und Wohnmobile recht zahlreich steckenbleiben. Mit Allradantrieb ist die Gefahr dafür deutlich verringert.
Vielleicht soll es ja gar kein Wohnmobil sein. Auch mit einem Faltcaravan kann Festivalcamping richtig Spaß machen. In unserem Blog findest du alle Infos zum Mieten dieser besonderen Campingausrüstung.
3. Gehe bei der Anfahrt geschickt vor
Zufahrt zum Stellplatz ins Navi eingeben und los geht’s? Mit dieser Denkweise stehst du mit etwas Pech schon auf der letzten Autobahnabfahrt vor dem Festival im dicksten Stau – kilometerweit von der Zufahrt entfernt.
Unter Festivalprofis gibt es diesbezüglich eine Faustregel: Je größer und berühmter die Veranstaltung, desto eher solltest du so früh wie möglich anreisen. Das bedeutet im Klartext: An dem Tag, an dem sich die Schranken zu den Campingbereichen erstmals öffnen, solltest du bereits in der Nähe der Einfahrt stehen.
Die meisten Festivals finden an Wochenenden statt. Häufig öffnen die Campingplätze am Mittwoch, Dienstag oder sogar schon Montag dieser Woche. Sofern du es einrichten kannst, wird es dir einige Nerven sparen, wenn du dann schon da bist. Vielleicht gibt es eine Gelegenheit, das Ganze im Rahmen eines kleinen Urlaubs zu gestalten, bei dem du das vorherige Wochenende woanders campst und dich zum Wochenbeginn auf dem Festival einrichtest.
Denn die Erfahrung lehrt eines: Der Tag des offiziellen Festivalbeginns sowie der Vortag sind die Hauptanreisetage. Da kommt viel Verkehr auf und mit etwas Pech bekommst du nicht einmal mehr einen Stellplatz – insbesondere, wenn dein WoMo von der größeren Sorte ist.
Auf die gleiche Art solltest du, falls möglich, ebenfalls versuchen, nicht schon am Tag nach dem Abschlusskonzert zu verschwinden. Dann staut es sich ebenfalls wieder, teils noch extremer als bei der Anreise.
4. Packe das richtige Festivalzubehör ein
Es hat einen Grund, warum auf einem Festival nichts dem Wohnmobil oder Campervan das Wasser reichen kann: Im Vergleich mit den anderen campenden Gästen, die im Zelt leben und deren PKW meist fernab des Zeltplatzes parken muss, lässt es sich in jeder Hinsicht komfortabler leben. Weder musst du die Massenduschen und Chemie-Toiletten benutzen, noch mit warmen Getränken und kalter Dosennahrung zurechtkommen oder auf der Luftmatratze schlafen.
Da dein WoMo zudem ordentlich Stauraum hat, kannst du richtig in die Vollen gehen. Folgendes sollte unbedingt auf deiner Packliste stehen:
• Packe genug Kleidung ein: Auch wenn es Sommer und warm ist, sollte ein Pullover und eine Regenjacke nicht fehlen. Jeder Sommertag ist einmal zu Ende und die Abende und Nächte können ja durchaus auch einmal frisch werden.
• Für einen stylischen und angesagten Look für ein Festival sollte die Wahl auf Kombinationen fallen, die zum Vibe der Veranstaltung passen: Das kann ein lässiger Crunge-Look mit rockiger Note sein, ein gemusterter Zweiteiler mit stimmigen Accessoires oder auch ein total ausgefallenes Outfit mit transparenten Stoffen und schillernden Farben.
• Nimm unbedingt Gummistiefel oder hohe, wasserdichte Schnürstiefel mit, selbst wenn gutes Wetter gemeldet ist. Zigtausende Besucher verwandeln jeden Platz in blanke Erde. Dann genügt ein Sommerschauer und die Schlammschlacht beginnt.
• Bring nicht nur normale Campingstühle mit, auf denen du vor dem Wohnmobil sitzt, sondern auch kompakte, tragbare Exemplare. Sie sind nicht auf jedem Festivalgelände erlaubt. Wo sie es jedoch sind, machen sie das Warten auf die Bands erheblich leichter.
• Das Thema Sonnenschutz kann man kaum groß genug schreiben. Nimm deshalb unbedingt die Arme bedeckende Longsleeves (oder Ähnliches) sowie Sonnencreme, Sonnenbrille und einen breitkrempigen Hut mit. Zumindest auf dem eigentlichen Festivalgelände gibt es oft kaum Schatten – ein Sonnenstich ist kein Spaß und beendet zumindest diesen Musiktag vorzeitig.

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Rund um dein persönliches Equipment gibt es noch deutlich mehr mitzubringen. Doch dein WoMo benötigt ebenfalls ein bisschen Zuwendung.
Rund um dein Wohnmobil
Wir halten kurz fest, was einen typischen WoMo-Stellplatz beim Festivalcamping ausmacht (Ausnahmen bestätigen die Regel):
1. Der Untergrund ist nicht befestigt. Meist stehst du auf einer Wiese, die auch uneben sein kann.
2. Es existiert häufig keinerlei Infrastruktur wie Stromanschluss oder Frischwasser. Oft sind sogar die Sanitäranlagen ziemlich weit entfernt – weiter als auf den klassischen Campingplätzen.
3. Auf dem Platz gibt es häufig keinerlei größere Ordnung bzw. fest zugeschnittene Parzellen, höchstens einweisende Ordner. Dadurch ist es ratsam, deinen Raum zeitnah nach dem Abstellen des WoMos abzustecken, damit der nächste Camper nicht zu dicht an dir parkt.
4. Läden in komfortabler Nähe sind oft Mangelware. Wo vorhanden, sind sie an den Festivaltagen überlaufen und oftmals teuer. Mitunter ist es aufgrund von Auslastung, Parksituation und Fahrbahnzustand gar nicht möglich, den Platz mit dem Wohnmobil vor Festivalende zu verlassen.
Du musst dich also auf Umstände einstellen, die sich deutlich von denjenigen auf herkömmlichen Camping- und Stellplätzen touristischer Ausrichtung unterscheiden. Die folgenden Dinge solltest du deshalb als elementar ansehen:
1. Sei so autark wie möglich
Diesen Hinweis könntest du auch übersetzen mit „bringe insgesamt mehr mit“. Heißt in der Praxis:
• Schwere Kabel oder Schläuche für externe Versorgung kannst du zuhause lassen. Reise mit voller Batterie und vielen gefüllten Wassertanks an.
• Achte auf volle Gasflaschen und nimm gegebenenfalls ebenfalls Reserven mit. Das gilt besonders, wenn dein Kühlschrank mit Gas läuft und aufgrund von hohen Außentemperaturen und stärkerem Durst Schwerstarbeit leisten muss.
• Decke dich schon vorher mit ausreichend Lebensmitteln ein und konzentriere dich auf Dinge, die sich entweder fix zubereiten lassen oder bereits verzehrfertig sind. Außerdem solltest du trotz großer Feierlaune unbedingt genügend alkoholfreie Getränke dabeihaben – allein schon, um Dehydrierung zu vermeiden.
• Sofern dein Wohnmobil nicht serienmäßig damit ausgestattet ist, nimm dir ein Solarpanel mit. Das sollte dauerhaft mit den Batterien verbunden sein. Insbesondere, wenn die anderen Verbraucher sich aus deiner Starterbatterie bedienen könnten.
• Falls du einen Campervan ohne integrierte Toilette besitzt, besorge dir unbedingt Abhilfe. Nicht nur sind die Festivaltoiletten, wie erwähnt, oft weit entfernt, sondern aufgrund der Besuchermassen nicht gerade hygienisch.
• Für Fälle, in denen das Wetter nicht mitspielt, kann dir ein kleines externes Stromaggregat gute Dienste leisten. Dann kommst du nicht in die Verlegenheit, den WoMo-Motor laufen lassen zu müssen, um deine Batterien aufzuladen.
• Vertraue nicht nur auf den Kfz-Verbandkasten deines Wohnmobils. Solche Kästen bekommst du als Markenware im Internet bereits für Preise unter 10 Euro. Besorge dir also für Schrammen usw. noch einen zweiten und verstärke ihn durch typische Festival-Must-Haves wie Blasenpflaster, Kopfschmerztabletten und etwas gegen Insektenstiche. Falls du auf dem Rückweg angehalten werden solltest, kannst du so zudem den noch vollen originalen Verbandkasten vorweisen.
Im Klartext: Du solltest die gesamte Zeit über ohne jede externe Unterstützung auskommen, weil diese entweder gar nicht oder nur bedingt verfügbar ist.
2. Beachte die Witterungs-, Park- und Streckenbedingungen
Wenn Festivals enden, verdienen sich so manche lokalen Traktorbesitzer etwas dazu, indem sie steckengebliebene Fahrzeuge, insbesondere Wohnmobile, wieder auf festen Untergrund ziehen. Streckenweise liegt das auch daran, dass zwischen den Wegen, die um die Campingplätze herumführen, und den eigentlichen Abstellflächen Böschungen zu überwinden sind.
Mit einem herkömmlichen Wohnmobil mit Front- oder Heckantrieb hast du hier generell etwas schlechtere Karten. Deshalb solltest du die folgenden Dinge im Gepäck haben:
1. Irgendeine Art von Vordach: Das ermöglicht es dir, dich aus schlammigen, regennassen und/oder verschwitzten Sachen herauszuschälen, bevor du das Fahrzeug betrittst.
2. Sandbleche bzw. neudeutsch Recovery Boards oder Anfahrhilfen (siehe Foto), zwei für jede angetriebene Achse deines Fahrzeugs. Sie helfen dir nicht nur, wenn du schon feststeckst, sondern können die Auflagefläche deiner Reifen beim Stehen verbreitern und den Camper auf unebenem Terrain etwas mehr in die Horizontale bringen.
3. Abschlepp- bzw. Bergungsgurt: Sollte es nur mit fremder Hilfe gehen, bist du dadurch wenigstens nicht auf jemanden angewiesen, der einen solchen Gurt hat. Checke jedoch unbedingt im Vorfeld, wo sich die Abschlepppunkte deines Wohnmobils befinden.
4. Falls bei dir keine wirklichen Offroad-Reifen montiert sind, könntest du überlegen, für die angetriebenen Räder Schneeketten mitzubringen – die sind auf weichem Untergrund genau so effektiv.
Bedecke vor der Abreise außerdem alle Sitze mit Decken oder Sitzschonern und bring zusätzliche Gummi-Fußmatten mit. Ebenfalls kann es sehr hilfreich sein, matschige Sachen per Handbrause im Freien wenigstens grob reinigen zu können.

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Festivalcamping für dich und dein Fahrzeug
Du hast die Anreise geschafft, hast einen guten Stellplatz gefunden, die Wettervorhersage sieht prächtig aus und du kannst jetzt erst einmal einige Tage „Party-Camping“ genießen, bevor das Festival offiziell eröffnet. Wenn du alle bisherigen Tipps beherzigt hast, kann jetzt der spaßige Teil beginnen. Dazu haben wir noch einige wichtige Ratschläge für dich auf Lager.

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1. Gerate beim Festivalcamping nicht in die „Campingplatzfalle“
Beginnen wollen wir mit etwas, das kaum ein Festivalratgeber anschneidet, aber in der Realität eine ganze Menge Leute betrifft: Das eigentliche Festivalgelände, auf dem die Bühnen stehen, ist von den WoMo-Stellplätzen mitunter einen ziemlichen Fußmarsch entfernt. Gleichzeitig, das kann dir jeder erfahrene Festivalgänger versichern, geht es auf den Campingarealen immer hoch her. In manchen Ecken herrscht sogar eine noch bessere Partystimmung als vor den Bühnen.
So kann in deiner WoMo-Nachbarschaft eine Stimmungslage entstehen, die sich am besten als „Festival im Festival“ beschreiben lässt. Das gilt ganz besonders, wenn ihr dort schon mehrere Tage vor den ersten Klängen des Opener Acts steht. Sich in den Bühnenbereich aufzumachen, in langen Menschenschlangen an der Security zu stehen, teure Preise für Speisen und Getränke zahlen zu müssen (denn meist darf man nichts mit aufs Festivalgelände mitnehmen) kann in solchen Fällen durchaus schwerfallen. Viel verlockender ist es, auf dem Campingplatz zu bleiben und dort eine große Party zu feiern – während auf dem Fernseher vielleicht sogar eine erstklassige Live-Übertragung der Bands läuft.
Das ist an sich kein Problem. Viele Festivals ermöglichen es, nur Karten für den Campingbereich zu kaufen. Wenn du jedoch das „volle Programm“ gebucht hast und die Bands sehen willst, solltest du dich notfalls dazu zwingen, zur Bühne zu gehen. Dazu kann es beispielsweise helfen, wenn du dir Listen von Acts aufschreibst, die du unter allen Umständen live erleben willst. Sieh es also nicht als optional an, dich aufs Bühnengelände zu begeben, sonst hättest du teures Geld aus dem Fenster geworfen.
2. Triff gewisse Sicherheitsvorkehrungen
Es ist eine Tatsache, die sich aus den großen Menschenmassen und der Weitläufigkeit ergibt: Auf Festivals muss immer mit Dieben und anderen Kriminellen gerechnet werden – wie sich einmal mehr unter anderem beim diesjährigen Wacken Open Air zeigte. Zudem gibt es noch andere Risiken. Deswegen ist es sinnvoll, sich dagegen abzusichern:
• Selbst wenn Lagerfeuer meist verboten sind, sollte es in deinem WoMo immer einen (mindestens) Zwei-Kilogramm-Feuerlöscher für alle Fälle geben. Nimm besser einen Schaumlöscher, keinen mit Pulver. Das Pulver verursacht ziemliche Verunreinigungen und sogar Schäden.
• Sei bei den Gasflaschen besonders vorsichtig. Falls du keine (ab 2025 verpflichtende) Gasprüfung absolviert hast, solltest du beispielsweise die Flaschen grundsätzlich direkt absperren, nicht nur auf die nachgeschalteten Ventile vertrauen.
• Wenn es dein eigenes Wohnmobil ist: Lass die Schlösser und deren Verriegelungselemente vorher von einem Profi checken und nötigenfalls gegen sicherere Stücke austauschen. Gerade bei älteren Wohnmobilen lässt sich manches binnen Sekunden aufhebeln. Schließe alles selbst dann ab, wenn du dich nur für wenige Minuten vom WoMo entfernst.
• Investiere in eine kompakte Überwachungskamera mit SIM und Mobilfunkanbindung. Die stellst du verdeckt im Innenbereich auf und konfigurierst sie so, dass sie sofort auf dein Handy meldet, sobald sich etwas in ihrem Sensor bewegt. So bekommst du sofort mit, falls jemand in dein WoMo einbricht.
• Nimm generell so wenig Wertgegenstände wie möglich mit und lass absolut nichts davon im Wohnmobil, wenn du dich aufs Festivalgelände begibst oder anderweitig unterwegs bist. Für einen routinierten Dieb genügen schon wenige Minuten deiner Abwesenheit.
• Informiere dich bei der Anreise, ob es eine Direkt-Durchwahl zur örtlichen Security gibt und speichere sie im Handy. Notiere dir dabei ebenfalls den exakten Standort deines Wohnmobils (die einzelnen Parzellen sind oft codiert), damit du die Wachleute im Fall der Fälle schnell zu deinem Stellplatz rufen kannst.
• Vertraue zudem niemals auf irgendwelche clever klingenden Verstecke im Wohnmobil. Ganz besonders nicht, wenn du davon im Netz gelesen hast – dann kennt sie wahrscheinlich jeder Kriminelle. Abgesehen von Kleinteilen wie etwa Kreditkarten, die hinter verschraubten Verkleidungen verborgenen sind, ist ein WoMo schlicht zu klein, um darin etwas so gut zu verstecken, dass ein Profi es nicht innerhalb weniger Minuten findet.
• Ebenso solltest du auf die Sicherheit der Herde setzen: Wenn jemand von deinen unmittelbaren Mit-Campern nicht aufs Festivalgelände geht, dann sollte er nach Möglichkeit eure Fahrzeuge im Auge behalten und vielleicht sogar nach Einbruch der Dunkelheit ab und zu mit der Taschenlampe schauen, ob alle Türen noch verriegelt sind.
Nach dem Festivalcamping: Abbau und Nachbereitung
Selbst das schönste Festival endet einmal – sogar, wenn du zur Stauvermeidung noch einen Tag länger bleibst. Dann solltest du jedoch erneut mit guter Planung vorgehen:
• Lass deinen Müll und andere Sachen, die du nicht mitnehmen möchtest, nicht einfach liegen. Es gibt immer zentrale Orte oder Sammeltrupps, an die du die Sachen übergeben kannst.
• Falls du Vorzelt und Co. im nassen Zustand abbauen musstest, bau sie zuhause sofort wieder auf, damit sie ordentlich trocknen können.
• Gibt es im Innenraum matschige Rückstände, solltest du sie zunächst trocknen lassen. Dann lassen sie sich oft leichter entfernen.
• Lüfte das ganze Wohnmobil nach dem Festivalcamping ordentlich durch. Insbesondere, wenn das Festival regnerisch war und/oder du viele nasse Kleidungsstücke darin transportiert hast, muss die feuchte Luft aus dem Innenraum, sonst könnte es Schimmelprobleme geben.

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Das etwas andere Festivalcamping: Mit dem Taxi zur Bühne?
Klingt das alles für dich irgendwie zu stressig, nicht komfortabel genug oder sehnst du dich beim Gedanken an die ganzen EInschränkungen bereits jetzt nach den umfassenden Einrichtungen eines Campingplatzes? Das wäre nur allzu verständlich. Und es gibt ja auch eine andere Möglichkeit des Festivalcamping, auf die ich noch kurz eingehen möchte.
Bezieht einen Campingplatz ganz in der Nähe des Festivals, das du gerne besuchen möchtest und investiere in ein Taxi zum Festivalgelände. Oder einer von euch hat ein Auto und ist bereit, den Fahrer zu spielen. Hierbei könnte man sich ja auch tageweise abwechseln. Dann könnt ihr als Gruppe den Komfort eines Campingplatzes genießen, mit allem, was dieser eben so mit sich bringt und hier vielleicht sogar eine Mietunterkunft beziehen.
Ich gebe dir einmal ein paar Campingplatztipps in der Nähe bekannter Festivals an die Hand.
Campingplätze bei Rock am Ring
Campingplatztipp beim Festival Nature One im Hunsrück
Campingplatz am Parookaville
Du möchtest in Zukunft häufiger Festivalcamping machen und mit dem Wohnmobil zu den Bühnen Europas aufbrechen? Dann solltest du aus frischen Erinnerungen heraus aufschreiben, was rund ums Camping gut lief und was weniger gut, welches Equipment sich bewährt hat und welches nicht – um es beim nächsten Mal (noch) besser zu machen.
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